Wilde Nüsse und Samen im Herbst

von Karin Anderegg

Im Herbst, ab September bis Ende Oktober, sind Nüsse und Samen von Wildpflanzen eine Delikatesse und können für den Winter gut aufgehoben werden. Man kann Nüsse und Samen für leckere Gerichte verwenden,  in Brote backen,  in Müeslis streuen und vieles mehr.

Haselnüsse und Bucheckern

Hasel- und Baumnüsse eigenen sich hervorragend als Beigabe in Salaten, um in Brote zu backen, jedoch auch als nussige Sauce für Teigwaren ( siehe Rezept Brennnessel-Teigwaren mit Haselnuss-Butter), gemahlen für Kuchen und so weiter.

Die Bucheckern werden zuerst geschält. Sie sollten nicht in großen Mengen roh gegessen werden, da sie einen hohen Gehalt an Oxalsäure enthalten.  Nach kurzem anbraten in Öl oder Butter verlieren sie diesen Inhaltsstoff. Ich liebe diese, im Öl gebratenen Buchen-Nüsschen im Salat.

 

Wildpflanzen Samen

 Wildpflanzen Samen sind sehr lecker und haben einen hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Sie können sehr gut getrocknet und für das Winterhalbjahr aufbewahrt werden.

Die meisten sind leicht zu ernten, andere brauchen etwas Zeit.

Im Bild links haben wir Nachtkerzen-, Brennnessel-, Malven-,weißer Gänsefuss- und Springkrautsamen. Ich gehe im Beitrag im Einzelnen auf die Samensorten ein.

 

 

Nachtkerze ( Oenothera biennis)

Nachtkerzen-Samen können einfach aus dem reifen Samenkelch herausgeschüttelt werden. Am Besten legt man ein Tuch aus, auch mit einer großen Glasschüssel können die Samen gut aufgefangen werden. Die Samen der Nachtkerzen enthalten ein wertvolles Öl, die Gamma-Linolensäuren. Dieser Inhaltsstoff ist in Pflanzen sehr selten zu finden und stärkt die Abwehrkräfte. In der Küche verwende ich die Samen als Zugabe in Salaten, sie können in Brote gebacken oder in ein Müsli gestreut werden.

 

Brennnessel (Urtica dioica)

Brennnessel-Samen sind, wenn sie gelblich werden ausgereift und können (mit Handschuhen) geerntet werden. Zu Hause werden sie von den Stängeln abgestreift und auf einem Tuch getrocknet. Anschließend können sie in einem verschließbaren Glas gut aufbewahrt werden. Die  Samen der Brennnessel liefern eine hochwertiges Protein. Sie zählen zu den Superfoods, das sie reichhaltige Inhaltsstoffe wie Eisen, Kalzium, Kalium und Carotinoide, sowie einen hohen Gehalt an Chlorophyll enthalten. Die nussigen Samen passen wunderbar zu  Gemüsegerichten, Salate, Jogurt oder Pesto.

 

Wilde Malve (Malva sylvestris)

Malven-Samen können, wenn sie braun und trocken sind von der Pflanze gezupft werden. Anschießend befreie ich sie von der feinen Schutzhaut, welche das Samenrädchen umgibt und lasse sie noch einige Tage trocknen. Die Samen der Malve eigenen sich besonders roh als Knabberei. Sie geben jedoch, kurz im Öl gebraten und gesalzen, ein leckeres Apéro ab. Gerne ergänze ich meine Salate im Winter mit einer kleinen handvoll gebratener Malvensamen.

 

 

Weisser Gänsefuss (Chenopodium album)

Die Samen des weissen Gänsefuss können, wenn sie bräunlich werden und somit reif sind, von den Stängeln gestreift und anschließend  an der Luft getrocknet werden.Sie können als Gemüsezutat in Omelettenfüllungen, gemahlen als Mehl zum Backen beigefügt oder als Grütze gekocht werden. Sie können auch zur Keimung von Sprossen verwendet und Salaten beigegeben werden.

 

 

 

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

Das Ernten der Samen des drüsigen Springkrautes ist lustig und es braucht etwas Geschick. Wenn die Samenbeutel nämlich ganz ausgereift sind, reicht eine kleine Berührung und der Beutel zerspringt und wirft seine ganze Samenladung in alle Richtungen. Daher sammle ich  mit einem großen und tiefen Glas, welches ich über die Beutel stülpe und diese im Glas platzen lasse. Oftmals kommen viele Grünteile mit. Zu Hause gebe ich alles in eine Glasschüssel mit reichlich Wasser, die Pflanzenteile schwimmen obenauf und können abgeschöpft werden. Die Samen werden auf einem Tuch einige Tage getrocknet. Die Samen sind roh sehr nussig und lecker im Salat, auch in einem Müsli oder im Brot gebacken.

 

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